Verletzungen beim Sport

Blumenkohlohr: Ursachen, Folgen und Behandlung

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Ein Blumenkohlohr oder Ringerohr ist im Kampfsport keine Seltenheit. Wenn stumpfe Gewalt auf das Ohr einwirkt, kann sich ein Bluterguss entwickeln, der zu einer bleibenden Verformung führt. Wie lässt sich das verhindern und welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

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Wird ein Ohr verletzt und erfolgt keine Behandlung, kann die Ohrmuschel hässliche Knubbel entwickeln, die Blumenkohlohr genannt werden.
© iStock.com/kozmabelatibor

Kurzübersicht: Häufige Fragen und Antworten

Wie sehen Blumenkohlohren aus? Blumenkohlohren sind durch ihre knubbelige, unebene Oberfläche gekennzeichnet, die an Blumenkohl erinnert. Sie können auch dicker und härter als normale Ohren sein.

Warum bekommt man ein Blumenkohlohr? Blumenkohlohren entstehen durch wiederholte Traumata am Ohr, wie sie häufig bei Kontaktsportarten wie Ringen oder Rugby auftreten. Die Verletzungen führen zu Blutergüssen und Entzündungen, die das Ohr verformen können.

Im Überblick:

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Was ist ein Blumenkohlohr?

Bei einem Blumenkohlohr, auch Ringerohr genannt, handelt es sich um eine bleibende Veränderung des äußeren Ohres durch einen Bluterguss in der Ohrmuschel (Othämatom). Dieser entstehen meist durch stumpfe Gewalteinwirkung auf das Ohr, etwa durch Schläge.

Ein Blumenkohlohr ist vor allem ein kosmetisches Problem. Nur in seltenen Fällen kann es zu Komplikationen wie Infektionen oder Schwerhörigkeit kommen.

Blumenkohlohr als Schönheitsideal

In einigen Szenen sind deformierte Ohren auch ein beliebtes Markenzeichen. Vor allem Kampfsportler*innen sind oft stolz auf das Ringerohr, da es für sie Erfahrung und Stärke ausstrahlt.

Wie entsteht ein Blumenkohlohr?

Ein Blumenkohlohr entsteht durch eine Verformung des Ohres, die hauptsächlich auf direkte stumpfe Verletzungen der Ohrmuschel und des umliegenden Gewebes, etwa durch Stöße oder Schläge zurückzuführen ist. Die Erkrankung tritt häufig bei Menschen auf, die Sportarten wie Ringen, Boxen oder Wrestling ausüben.

Zwischen Knorpelhaut und Knorpel der Ohrmuschel bildet sich ein Bluterguss (Hämatom), der die äußere Hautschicht vom darunter liegenden Knorpel trennt. Dadurch wird die Blutversorgung unterbrochen und der Knorpel nicht mehr ausreichend mit Nährstoffen versorgt. Dies ist in der Regel schmerzlos, macht sich aber durch eine deutliche Schwellung bemerkbar.

Bleibt der Bluterguss unbehandelt, können Teile des Ohrknorpels absterben oder sich entzünden. Neues, unregelmäßiges Knorpelgewebe bildet sich an der beschädigten Stelle und verformt das Ohr blumenkohlartig.

Piercing und Blumenkohlohr

Neben Schlägen oder Stößen aufs Ohr kann auch ein unsachgemäß ausgeführtes Piercing an der Ohrmuschel im Knorpelbereich zu Blutergüssen führen und den Knorpel schädigen.

Beim Piercen des Ohrs – egal ob an der inneren oder äußeren Ohrmuschel – sollte darauf geachtet werden, dass das Ohr vor dem Schießen durchleuchtet wird. So lassen sich die Blutgefäße erkennen. Das Piercing sollte so gesetzt werden, dass keine Blutgefäße verletzt werden.

Wie wird ein Blumenkohlohr behandelt?

Oberstes Ziel ist es, durch rechtzeitiges Erkennen und Behandeln eines Othämatoms die Entstehung eines Blumenkohlohres zu verhindern. Betroffene sollten das geschwollene Ohr kühlen und schnellstmöglich eine ärztliche Praxis aufsuchen.

Kleinere Blutergüsse kann der*die Arzt*Ärztin mit einer Nadel punktieren, damit das Blut abfließen kann. Danach wird ein Druckverband angelegt, damit sich das Blut nicht wieder ansammelt. Um eine Entzündung der Ohrmuschel zu verhindern, können auch Antibiotika verordnet werden.

Operation bei Blumenkohlohr

Bei besonders massiven Verletzungen des Ohres oder bei verspäteter Behandlung kann die Ohrmuschel nur durch eine plastische Operation wiederhergestellt werden. Ist der Knorpel bereits abgestorben oder stark verformt, kann ihn der*die Chirurg*in wieder in Form bringen oder operativ entfernen und gegebenenfalls durch Knorpel aus einer gesunden Region, zum Beispiel den Rippen, ersetzen.

Der Eingriff ist jedoch aufwendig und wird in der Regel nicht von der Krankenkasse übernommen. Die Kosten belaufen sich je nach Operationsaufwand auf etwa 1.500 bis 3.000 Euro und werden nur in Ausnahmefällen, etwa bei Unfällen, übernommen.

Vor allem, wenn die Betroffenen weiterhin risikoreichen Aktivitäten wie Kampfsport nachgehen, raten Fachleute meist von einer solchen Operation ab.

Komplikationen bei Blumenkohlohr

Je früher die Therapie einsetzt, desto größer ist der Erfolg und desto geringer sind die bleibenden Schäden am Knorpel. Häufig kommt es aber trotz aller Maßnahmen zu einem erneuten Hämatom. In diesem Fall ist eine engmaschige Kontrolle erforderlich.

Eine Deformierung der Ohrmuschel ist in der Regel nicht mit Schmerzen verbunden. Wenn der äußere Gehörgang verschlossen ist, kann jedoch das Gehör beeinträchtigt werden. Mögliche Folgen sind:

Bei einer operativen Behandlung des Blumenkohlohrs können Komplikationen wie Blutungen, Wundheilungsstörungen, Entzündungen oder Narbenbildung auftreten.

Wie lässt sich ein Blumenkohlohr vorbeugen?

Wer eine Sportart wie Rugby, Boxen oder Ringen ausübt, sollte seine Ohren schützen. Hierfür eignet sich ein Ohrschutz oder Helme mit integriertem Ohrschutz, die in Sportgeschäften erhältlich sind.

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